Mit Humor gegen Windkraft

Schneeberg (MOZ) Schon seit einigen Monaten prangt ein drei Mal 4,50 Meter großes Plakat an einer Hauswand in Schneeberg, mit dem sich ein Großteil der Bürger gegen weitere Windkrafträder wehrt: "Nein zu Schneeberg 50. Unsere geliebte Heimat ist in Gefahr, die "Riesen' drohen übermächtig". Entworfen hat das Plakat der Beeskower Karikaturist Bernhard Ast. Nun hat er einen neuen Auftrag der Schneeberger Bürgerinitiative fertiggestellt. Darauf zu sehen ist ein Gutachter, der im Winter Störche zählt. "Wir wehren uns damit gegen ein angebliches Gutachten, in dem steht, dass es in Schneeberg keine Störche gibt", erklärt Andreas Gurtz (53), Sprecher der Bürgerinitiative Schneeberg 50.

Eigentlich hatten die Schneeberger schon erleichtert reagiert, als es hieß, das Gebiet zwischen Schneeberg und Grunow eigne sich aus Umweltschutzgründen nicht, weil dort Weißstörche nisten und leben. "Das soll jetzt aber mit den neuen Planungen der regionalen Planungsgemeinschaft wieder aufgehoben sein", so Gurtz. "Wir sind darüber sehr empört, denn bei uns gibt es sehr viele Störche. Merz hatte in der vergangenen Saison ein besetztes Nest, ebenso Ragow und Schneeberg, wo insgesamt vier Junge geboren worden sind." In anderen Nachbargemeinden werde es ähnlich sein. Dass Störche hier heimisch seien, beweise ein weiteres Beispiel: "In den nächsten Tagen wird die E.dis gemeinsam mit dem Nabu bei uns einen Mast als Nistplatz für Störche aufstellen."

Um gegen die neuen Pläne der Windkraftansiedlung zu protestieren, habe er eine weitere Karikatur bei Bernhard Ast in Auftrag gegeben. "Die werden wir benutzen, um öffentlichkeitswirksam gegen die neuen Pläne reagieren zu können", sagt Gurtz. Bernhard Ast mache der Bürgerinitiative immer einen guten Preis, weil er zu ihren Sympathisanten gehöre. Laut Gurtz sind von den 170 Schneebergern 120 gegen die Windkraftpläne nahe des Naturschutzgebietes Schlaubetal. "120 haben die Petition an den Potsdamer Landtag unterschrieben", so Gurtz.

Ruth Buder 04.02.2017 in der MOZ
Red. Beeskow, beeskow-red@moz.de